Astronomen haben einen bisher unbekannten Objekttyp entdeckt, der einen fernen Stern umkreist – den schalenlosen Kern des Planeten TOI 849b. Diese Entdeckung könnte die Geheimnisse riesiger Gasplaneten wie Jupiter und Saturn lüften.
Jupiter und Saturn haben einen festen Planetenkern unter einer dicken Hülle aus Wasserstoff und Helium. Bisher konnte niemand sehen, wie diese Kerne aussehen. In einem in der Zeitschrift Nature veröffentlichten Artikel sagt ein Team von Astronomen, dass es die felsigen „Eingeweide“ eines riesigen Planeten entdeckt hat, dem eine dichte Atmosphäre fehlt.
Wissenschaftler entdeckten dieses seltsame Objekt in der sogenannten "Neptunischen Wüste". In den letzten Jahren haben Astronomen aktiv Exoplaneten mit erdähnlicher Größe untersucht und entdeckt. So teilten Forscher vor drei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kepler-Weltraumteleskop kleine Exoplaneten in zwei Gruppen ein - Supererden, deren Masse die der Erde um nicht mehr als das Zehnfache übersteigt, und Mini-Neptune, deren Masse zehnmal größer ist als die der Erde . Diese beiden Typen sind sehr unterschiedlich, die ersteren sind wie vergrößerte Kopien unseres Planeten, und die letzteren sind Ozeanwelten oder "zwergartige" Gasriesen. Himmelskörper, die sich in der sogenannten „Lücke“ zwischen diesen Gruppen befinden, fallen in die Region „Neptunische Wüste“.
Bei der Arbeit mit dem TESS-Teleskop bemerkten Wissenschaftler ein seltsames Objekt TOI 849b. Die Sache ist, dass sein Radius etwa das 3,5-fache des Erdradius war, also entschieden Astronomen, dass es sich um einen typischen Mini-Neptun handelte. Nach genauerer Untersuchung des Objekts mit Hilfe des HARPS-Spektroskops stellten die Forscher jedoch fest, dass TOI 849b etwa 39-mal schwerer als die Erde ist, was bedeutet, dass es sich nicht um einen Gas- oder Ozeanplaneten handeln kann.
So kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass vor ihnen ein Kern ohne Hülle liegt. Astronomen vermuten, dass der Gasriese es durch Wechselwirkungen mit einem Stern, eine Kollision mit einem anderen Planeten verlieren könnte oder einfach keine Zeit hatte, seine äußere Schicht zu bilden.
„Der Planet TOI 849b ist eine schwere erdähnliche Welt mit einer Dichte, die der unseres Planeten entspricht. Wir nehmen an, dass es zunächst ähnlich wie Jupiter war, bedeckt von einer großen Menge Helium und Wasserstoff. Ihre Abwesenheit legt nahe, dass wir es mit einem nackten Kern des Planeten zu tun haben“, sagte David Armstrong, einer der Autoren der Studie.
Jetzt, da Wissenschaftler wissen, dass die Existenz solcher Objekte möglich ist, können sie Ideen darüber testen, wie sich Gasriesenplaneten entwickeln.
„Zum ersten Mal sind wir auf Beweise gestoßen, dass solche Planeten existieren und gefunden werden können. Wir haben die Möglichkeit, den Kern des Planeten auf eine Weise zu betrachten, wie wir es in unserem eigenen Sonnensystem nicht tun können“, kommentieren die Autoren der Arbeit.
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