Forscher der Seoul National University in Südkorea haben einen Roboter entwickelt, der vorwärts kriechen kann, indem er Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Diese Entwicklung wurde Hygrobot genannt. Der Roboter kann nicht nur vorwärts kriechen, sondern sich auch wie eine Schlange drehen und wenden. In Zukunft ist geplant, diese Art von Robotern einzusetzen, um Medikamente in den menschlichen Körper zu bringen.
Die Idee, Hygrobots zu erschaffen, wurde dank Pflanzen umgesetzt, die ihre Form und Größe ändern, wenn sie Wasser aus dem Boden oder der Luft aufnehmen, ein solcher Prozess wird als Hygroexpansion bezeichnet. Tannenzapfen beispielsweise schließen sich bei Nässe und öffnen sich bei Trockenheit. Auch die Entwickler der letztjährigen Erfindung ließen sich von Pflanzen inspirieren und schufen einen Roboter aus Algen.
Die fraglichen Werke bestehen nicht aus Pflanzenmaterial, sondern ahmen lediglich den Mechanismus pflanzlichen Verhaltens nach. Die Entwicklung eines auf Feuchtigkeit basierenden Roboters ist ein Durchbruch, da Feuchtigkeit eine natürliche Energiequelle ist. Wasser ist außerdem ungiftig und kann der Umwelt im Gegensatz zu Alkalibatterien nicht schaden. Wird die Technik perfektioniert, können solche Mikroroboter beispielsweise Spermien imitieren und so tief in den menschlichen Körper eindringen.
Das Erscheinungsbild der Arbeit ist nach dem Bild und Gleichnis von Pelargonium carnosum-Samen, einer Strauchpflanze aus Afrika, gestaltet. Hygrobot hat eine äußere Beschichtung aus zwei Schichten Nanofasern: Eine Schicht nimmt Feuchtigkeit auf und die andere nicht. Während der Demonstrationsbewegung des Roboters stellten die Entwickler ihn auf eine nasse Oberfläche. Danach absorbierte eine Arbeitsschicht die Feuchtigkeit und begann zu quellen, wodurch sich die Arbeit verbiegen konnte. Und sobald die Schicht getrocknet war, kehrte der Roboter in seine ursprüngliche Position zurück. Solche Manipulationen ermöglichen es dem Roboter, sich zu bewegen.
Um das zukünftige Potenzial der Technologie zu zeigen, zeigten die Entwickler ein 3D-Video mit einem Hygrobot, der mit Antibiotika imprägniert ist und in den menschlichen Körper eindringt, wobei er bereits im menschlichen Körper die folgenden Bewegungen ausführt. In Zukunft soll der Roboter mit verschiedenen Sensoren ausgestattet sein, die auf Gase reagieren, nicht nur auf Wasserdampf.
Quelle: theverge.com