Wissenschaftler der University of Notre Dame haben den ersten magnetischen Propeller in einem veränderlichen Sternensystem entdeckt. Das Sternensystem J0240 ist erst das zweite derartige System in der Geschichte. Es wurde 2020 als ungewöhnliche katastrophale Variable identifiziert – ein binäres System, das aus einem weißen Zwergstern und einem roten Riesenstern besteht. Ein normalerweise kompakter Weißer Zwergstern sammelt Gas und erhöht seine Masse. In J0240 stößt jedoch ein schnell rotierender magnetischer Weißer Zwerg das Gas ab und drückt es aus dem binären System.
„Damit ein solcher Propeller auftaucht, wird ein schnell rotierender Zwerg mit einem starken Magnetfeld benötigt“, sagte Peter Harnavich, Professor für Astrophysik und Leiter der Physikabteilung von Notre Dame und Hauptautor der Studie. - Normalerweise fällt das Gas, das den Spenderstern verlässt, in die Umlaufbahn eines Weißen Zwergs. Aber in diesem Fall wird das Gas in einer weiten Spirale aus dem Doppelstern ausgestoßen und bildet einen Propeller.“
Weiße Zwerge sind die Kerne ausgebrannter kleiner Sterne, die ihrer Energiequellen beraubt sind. Sie entstehen in den letzten Lebensstadien von Himmelskörpern, die etwa zehnmal schwerer sind als die Sonne. Ohne einen Begleitstern wird das Objekt jedoch niemals Teil des Systems katastrophaler Variablen.
Die einzige andere katastrophale Variable, die J0240 ähnlich ist, ist AE Aquarii, ein Doppelsternsystem, das seit den 1950er Jahren bekannt ist. In J0240 wird es jedoch nahe der Ebene der Umlaufbahn des Doppelsternsystems beobachtet, was bedeutet, dass das aus dem System ausgestoßene Gas als Silhouette vor dem Hintergrund des Sternenlichts sichtbar ist. Dies ist der erste direkte Beweis dafür, dass ein magnetischer Propeller Gas aus einem roten Stern ausstößt.
"Die Einzigartigkeit des Systems besteht darin, dass wir die vom Propeller ausgestoßenen Gasklumpen tatsächlich sehen können", sagten die Wissenschaftler. „Dieses Gas blockiert einen Teil des Lichts von beiden Sternen, und wir können diese Absorption in unseren Daten beobachten.“
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