Astronomen der University of Leicester haben einen bisher unbekannten Mechanismus entdeckt, dank dem Saturns Aurora erscheint.
Saturn ist ein einzigartiger Planet, weil einige seiner Polarlichter aufgrund von Wirbelwinden in seiner eigenen Atmosphäre erscheinen, nicht nur aus der Magnetosphäre, die den Planeten umgibt. Auf den übrigen Planeten, zum Beispiel auf der Erde, werden die Polarlichter nur durch starke Strömungen gebildet, die aus der umgebenden Magnetosphäre in die Atmosphäre des Planeten gelangen. Strömungen entstehen durch Wechselwirkungen mit geladenen Teilchen von der Sonne (wie auf der Erde) oder mit vulkanischem Material von einem Satelliten, der den Planeten umkreist (wie auf Jupiter). Der auf dem Saturn stattfindende Prozess verändert das Wissen der Wissenschaftler über planetare Polarlichter. Das Studium dieses Prozesses hilft auch bei der Beantwortung der Frage, warum es nicht einfach ist, die Tageslänge auf dem Saturn zu messen: Tatsache ist, dass sich die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten ändert.
Nach jahrzehntelangen Beobachtungen haben Forscher bestätigt, dass sich viele periodische Eigenschaften des Saturn im Laufe der Zeit ändern – Messungen, die auf anderen Planeten verwendet werden, um die internen Rotationsraten zu verstehen, wie etwa die Radioemission. Es gibt auch unabhängige periodische Merkmale, die auf der nördlichen und südlichen Hemisphäre beobachtet werden und sich im Laufe der Jahreszeit ändern.
Die Autoren des neuen Papiers haben zum ersten Mal eine grundlegende Antriebskraft gefunden, die in den oberen Schichten der Atmosphäre des Planeten liegt und weiterhin planetare Periodizitäten und Polarlichter erzeugt. Ein erheblicher Teil der Polarlichter auf dem Saturn entsteht durch das Wirbelsturmwetter in der Atmosphäre. Dieser ist für die Veränderung der Rotationsgeschwindigkeit des Planeten verantwortlich. Die Forscher glauben, dass das System von der Energie der Saturn-Thermosphäre angetrieben wird. Gleichzeitig werden in der Ionosphäre Winde mit einer Geschwindigkeit von 0,3 bis 3 km/s beobachtet.
Die Forscher sagten, dass ihre Arbeit zu einem Umdenken darüber führen wird, wie atmosphärische Wettereffekte auf dem Planeten die Entstehung von Polarlichtern beeinflussen, nicht nur im Sonnensystem, sondern auch darüber hinaus.
Lesen Sie auch: