Root NationNachrichtenIT-NeuigkeitenAstronomen haben den Ursprung des interstellaren „Aliens“ Oumuamua bestimmt

Astronomen haben den Ursprung des interstellaren „Aliens“ Oumuamua bestimmt

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Im Jahr 2017 entdeckte das Pan-STARRS-Observatorium auf den Hawaii-Inseln das erste Weltraumobjekt, das aus den äußeren Bereichen der Galaxis in unser Sonnensystem gelangte. Er erhielt den Namen Oumuamua, was auf Hawaiianisch „Kundschafter“ oder „Bote“ bedeutet.

Dieser interstellare Gast, der Wissenschaftler mit einer Reihe ungewöhnlicher Eigenschaften verwirrte, wurde zunächst fälschlicherweise für einen Kometen gehalten. Allerdings verdunstet nicht genug Material von seiner Oberfläche, um einen kometentypischen Schweif zu bilden. Dann kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass es sich doch um einen Asteroiden handelt, obwohl seine Form und Geschwindigkeit für einen Asteroiden untypisch sind.

Oumuamua

Oumuamua flog an der Sonne vorbei, gewann an Geschwindigkeit und umkreiste sie. Ein solcher reaktiver Effekt wird bei Kometen beobachtet: Das Eis, aus dem sie bestehen, verdunstet durch die Sonnenwärme, und das entstehende Gas verleiht dem Objekt Beschleunigung. Im Fall von Oumuamua waren die Wissenschaftler jedoch nicht nur vom Fehlen einer sichtbaren Gasfahne überrascht, sondern auch von der ungewöhnlich hohen Geschwindigkeit, mit der sich das mysteriöse Objekt von der Sonne „wegdrückte“.

Das Verhalten von Oumuamua war so mysteriös, dass spekuliert wurde, es handele sich um ein außerirdisches Raumschiff. Diese Theorie wurde jedoch schnell widerlegt. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass sich ein Raumschiff in allen drei Dimensionen dreht, wie es Oumuamua tut. Im Allgemeinen stellt sich heraus, dass das Objekt noch natürlich ist. Aber woher kommt er?

Wissenschaftler haben lange angenommen, dass sich Eis unter der Schicht organischer Materie auf der Oberfläche des mysteriösen Außerirdischen verstecken könnte. Die Forscher berechneten, mit welcher Geschwindigkeit verschiedene Eisarten unter dem Einfluss der Sonne verdunsten würden und welche Beschleunigung dies dem Weltraumobjekt hinzufügen würde. Dann untersuchten sie die mögliche Form und Größe des Objekts sowie sein Reflexionsvermögen. All diese Berechnungen führten Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Oumuamua genau wie die Oberfläche von Pluto aus Stickstoffeis bestehen könnte.

Oumuamua

Wissenschaftler glauben nun, dass Oumuamua vor etwa 500 Millionen Jahren bei einer Art Kollision von einem fernen Exoplaneten abbrach. Danach begann er seine Reise durch den interstellaren Raum. Laut Forschern trat dieses Objekt um 1995 in das Sonnensystem ein und wird es irgendwann im Jahr 2040 verlassen.

Astronomen haben auch seine Größe und Form neu berechnet: 44 m lang, 45 m breit und nur 7,5 m dick. Wenn dieses Objekt tatsächlich aus gefrorenem Stickstoff besteht, könnte dies auch seine ungewöhnliche Form erklären. Die äußeren Schichten des Eises verdunsteten allmählich, wodurch es immer flacher wurde. Wissenschaftler planen, Oumuamua und andere interstellare Objekte weiter zu beobachten. Künftig sollen ihnen dabei genauere und empfindlichere Teleskope helfen.

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