Wissenschaftler haben den ersten Prototyp intelligenter Linsen entwickelt, um Zucker in menschlichen Tränen zu messen, ohne Blutproben zu nehmen. Der Prototyp dieser Technologie wurde bisher nur an Kaninchen getestet, und es bleibt abzuwarten, ob es möglich ist, den genauen Blutzuckerspiegel mit Hilfe von Tränen zu bestimmen.
Die Linse selbst besteht aus transparentem, flexiblem Material. Darin ist ein elektronisches System montiert: eine kleine LED und ein Glukosesensor. Wenn der Glukosespiegel über das normale Niveau ansteigt, beginnt die LED-Anzeige kontinuierlich zu blinken, um den Besitzer auf mögliche Probleme aufmerksam zu machen.
Wissenschaftler des Ulsan National Institute of Science and Technology in der Republik Korea testeten die Prototyplinsen an künstlichen Tränen, die mit Zucker beschichtet waren, um niedrige Glukosewerte zu simulieren. Wie bei Kaninchen leuchtete die LED, bis der Sonde Glucoselösung zugesetzt wurde, wonach die Anzeige erlosch. Diese Entwicklung wurde nicht am Menschen getestet.
Laut John L. Smith, ehemaliger Chefwissenschaftler der Glukoseüberwachungsabteilung von Johnson & Johnson, ist die Messung von Glukose mit einer flexiblen Kontaktlinse eine beeindruckende Technologie. Die Daten über den aus Tränen entnommenen Glukosespiegel haben jedoch nicht die gleiche Genauigkeit wie die nach einer Blutuntersuchung erhaltenen Indikatoren, was unangenehme Folgen haben kann.
Derzeit gibt es zwei Hauptmethoden zur genauen Messung von Glukose: durch Stechen in den Finger und Entnahme einer Blutprobe oder durch Verwendung einer Nadel, die unter die Haut getrieben wird, um Glukose in der Flüssigkeit zwischen den Zellen zu messen. Beide Methoden sind unangenehm, weshalb Unternehmen seit Jahrzehnten nach humaneren Methoden zur Blutzuckermessung suchen.
Quelle: theverge.com