Australische Forscher der Curtin University haben die Geschichte einer Mondbodenprobe enthüllt, die die Apollo-17-Mission vor einem halben Jahrhundert zur Erde brachte.
Wissenschaftler aus Australien untersuchten Bodenproben vom Mond und datierten sie mit der Methode der Uran-Blei-Geochronologie. Es stellte sich heraus, dass die Probe, die amerikanische Astronauten vor 50 Jahren aus dem Meer der Klarheit (einem Krater auf der Mondoberfläche) entnommen hatten, fast 4,2 Milliarden Jahre alt ist. Wie lang ist es her? Nach vorläufigen Schätzungen entstand die Substanz etwa 350 Millionen Jahre nach der Geburt des Sonnensystems. Die Autoren der Studie betonen, dass solch ein alter Mondboden eine äußerst wertvolle Probe für die Untersuchung des jungen Mondes und der Entwicklung der Planeten ist.
An den Arbeiten waren Wissenschaftler aus Großbritannien, Kanada, Schweden und Australien beteiligt. Ziel der Forscher ist es, das Alter und die geografische Herkunft der Probe zu bestimmen. Das Expertenteam hat jedoch noch viel mehr erreicht. Die Ergebnisse des Projekts trugen dazu bei, das Wissen über Prozesse auf atomarer Ebene in Mineralien zu verdeutlichen, die während ihrer Geschichte extremen Einflüssen ausgesetzt waren. Proben, die Astronauten vor 50 Jahren vom Mond genommen haben, überlebten zwei Kollisionen mit der Oberfläche während der Entstehung des Kraters.
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„Die Studie liefert auch neue Einblicke in die Prozesse auf atomarer Ebene, die in Mineralien ablaufen, die von extremen Einschlagsereignissen betroffen sind. Analytische Arbeiten, die in der Geoscience Atom Probe Facility von Curtin durchgeführt wurden, untersuchten die Verteilung der Atome in der Probe und stellten fest, dass sie nicht einen, sondern zwei Treffer aufwies. Beim zweiten Einschlag wurde die Probe zu ihrer letzten Ruhestätte gebracht, wo sie von Kosmonauten eingesammelt wurde“, sagen die Forscher. „Es ist auch ein großartiger Beweis dafür, dass mehr Weltraummissionen erforderlich sind, um Proben zur Erde zurückzubringen, da der wissenschaftliche Nutzen enorm ist.“
Das Forschungsteam wurde von Dr. Ana Chernock von der Open University (UK) geleitet und umfasste die University of Portsmouth (UK), das Royal Ontario Museum, die University of Toronto und die University of Sherbrooke (Kanada) sowie die Schwedisches Museum für Naturgeschichte (Schweden).
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