Ein Ballon von der Größe eines Fußballstadions könnte Astronomen helfen, kristallklare Bilder des Weltraums zu erhalten. Dieses Projekt ist um ein Vielfaches billiger als das umlaufende Hubble-Teleskop. Die Geheimwaffe des SuperBIT-Projekts ist eine einfache Heliumschicht, die sich bis zu 40 km über der Erdoberfläche befindet und sich voll aufgeblasen auf die Größe eines Fußballstadions ausdehnt.
SuperBIT (Balloon Overpressure Telescope) wurde von einem Konsortium von Forschern aus Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kanada entwickelt und ist ein Versuch, das Beste aus der Welt der orbitalen und terrestrischen Astronomie zusammenzubringen.
Herkömmliche bodengebundene Teleskope müssen sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass die Atmosphäre das Leben auf der Erde sehr gut unterstützt, aber sehr schlecht darin ist, Licht aus dem Weltraum hereinzulassen, es zu verzerren, was es schwierig macht, klare Bilder von astronomischen Objekten zu erhalten. Umlaufende Teleskope wie das Hubble-Weltraumteleskop vermeiden dieses Problem, aber sie kosten Milliarden von Dollar, um sie zu bauen, zu starten und zu betreiben.
Durch die Platzierung des Teleskops auf einer Plattform, die unter einem riesigen Ballon aufgehängt ist, hofft das SuperBIT-Team, Bilder zu bekommen, die so scharf sind wie ein Weltraumteleskop, aber alles mit einem Budget von nur 5 Millionen US-Dollar. „Neue Ballontechnologie macht die Raumfahrt billig, einfach und umweltfreundlich ," - sagte Mohamed Shaaban, Doktorand an der University of Toronto und einer der Forscher des Projekts.
Der Ballon ähnelt einer herkömmlichen Wettersonde, aber anstatt eine elastische Hülle zu verwenden, die sich mit seinem Inhalt ausdehnen und zusammenziehen kann, hält er Helium im Inneren bei einem im Vergleich zur Außenumgebung niedrigen Druck. Dadurch kann der Ballon mehrere Monate mit geringer Höhenschwankung in der Luft bleiben, was ideal für eine astronomische Anwendung ist.
Der jüngste Testflug im Jahr 2019 zeigte nach Angaben des SuperBIT-Teams eine „außergewöhnliche Ausrichtungsstabilität“, „mit einer Abweichung von weniger als einem sechsunddreißigtausendstel Grad für mehr als eine Stunde“. Dies sollte es dem Teleskop ermöglichen, Bilder zu erhalten, die so scharf sind wie die des Hubble-Weltraumteleskops.
Wenn der SuperBIT-Ballon im April nächsten Jahres von Wanaka, Neuseeland, gestartet wird, wird er mehrmals um die Erde kreisen, nachts Fotos machen und tagsüber seine Batterien aufladen. Es wird schließlich zur Erde zurückkehren, aber selbst das wird sehr nützlich sein: Das Design kann im Laufe der Zeit geändert und verbessert werden, während die Aufrüstung herkömmlicher Teleskope im Orbit unerschwinglich teuer ist.
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